Longboard Achsen

Longboard Achsen – Was du beim Kauf beachten solltest
Bist du auf der Suche nach neuen Achsen für dein altgedientes Longboard? Oder hat dich gerade erst das Fieber gepackt und du willst dir unbedingt dein erstes eigenes Board zusammenstellen? Hier bist du an der richtigen Adresse! In diesem Ratgeber wird alles behandelt, was du wissen musst, um die Achse zu finden, die genau zu dir passt!

Verlässlichkeit hat Vorrang

Achsen, im Fachjargon auch Trucks genannt, sind essenziell wichtig, denn sie halten dein Board am Rollen und sorgen für die nötige Stabilität unter deinen Füßen. Dabei müssen sie stets perfekt verarbeitet sein – immerhin tragen sie dich, dein Deck und was du so mit dir herumträgst. Wie auch bei Skateboards bestehen die Metallteile von Longboard Achsen in aller Regel aus gegossenem Aluminium. Sollten sich beim Gießen Luftblasen einschleichen, kommt es leicht zu Achsenbrüchen – und das kann unschön enden. Daher ist es wichtig, dass du auf die Qualität von namhaften Herstellern vertraust. Es lohnt sich definitv, in qualitativ hochwertige Achsen zu investieren. Betrachte es am besten wie das Fundament eines teuren Hauses, an dem du lieber auch nicht sparen würdest.

Die Einzelteile der Achse

Alle Longboard Achsen haben eine sogenannte Baseplate – der viereckige Teil, den du an die Unterseite deines Decks montierst. Den T-förmigen Teil der Achse, an dessen Enden du deine Räder aufsetzt, nennt man Hanger. Am Hanger lassen sich zwei verschiedene Größen messen: Zuerst einmal die ausschlaggebende Hangerbreite. Als solche bezeichnet man die Breite von einem Ende des Hangers zum anderen, ohne dabei die länglichen schraubenartigen Enden mit einzuberechnen. Diese runden Erweiterungen bezeichnet man als Achsstifte. Auf sie werden die Rollen aufgesetzt, und mit Muttern, sogenannten Axle Nuts fixiert. Damit die Kugellager nicht zusätzlich leiden müssen und möglichst schnell laufen können, legt man an die Außenseiten der Lager jeweils eine kleine Unterlegscheibe, sogenannte Speed Rings. Die zweite Größenangabe bei Achsen ist die sogenannte Achsstiftbreite. Um sie zu bestimmen, misst du einfach den Abstand von Achsstift zu Achsstift. Ausschlaggebend beim Kauf von Longboard Achsen ist jedoch in aller Regel die Hangerbreite. Der Hanger hat auf der einen Seite eine kreisrunde Öffnung, und auf der Gegenüberliegenden einen länglichen Stift, den sogenannten Pivot. Die Baseplate besitzt einen Kingpin – die angewinkelte Schraube, auf der du den Hanger festziehst – und einen kleinen, runden Schacht, den Pivot Cup. In diesen Schacht kommt der Pivot deines Hangers. Dieser sorgt dafür, dass der Hanger stabil in der Baseplate sitzt, sich aber bei Turns dennoch kontrolliert bewegen kann. Damit bei der Übertragung deiner Bewegung auf die Trucks alles glatt läuft, und deine Turns geschmeidig bleiben, wird der Hanger am Kingpin mit zwei flexiblen Gummiringen verschraubt. Das etwas dickere Gummi, das sich unterhalb des Hangers befindet, bezeichnet man als Bottom Bushing, den etwas dünneren Gummiring, welcher oberhalb des Hangers direkt unter der Unterlegscheibe der Kingpin Nut, der Mutter des Kingpins sitzt, nennt man Top Bushing. Dies ist das zentrale Element deiner Achsen, von dem aus du dein Feintuning vornehmen kannst. Hier kannst du ganz nach deinen Vorlieben bestimmen, wie locker oder fest sich die Achse beim Fahren verhalten soll. Damit die Trucks stabil und sicher bleiben, und immer genau so reagieren, wie du es dir beim Fahren wünschst, solltest du darauf Acht geben, sie in regelmäßigen Abständen zu säubern. Da das Metall frei liegt, kann sich vor allem nach Sessions bei nassen Bedingungen schnell Rost bilden. Versuche daher am besten, die Teile so weit wie möglich trocken zu halten oder – falls nötig – zu entrosten. Gegebenenfalls musst du verrostete Kleinteile ersetzen, um die optimale Performance zu gewährleisten.

Das Maß aller Dinge

Du hast das Deck – aber welche Maße sollten deine Achsen haben? Mit diesen Tips findest du dich zwischen Hangerbreite und Baseplatewinkel zurecht.

Auf die Größe kommt es an

Vielleicht kennst du sie vom Skateboarden, die scheinbar endlose Auswahl an Größen für Achsen. Bei Longboards gestaltet sich die Sache für dich etwas einfacher: Zwar bieten die gängigen Hersteller oftmals eine ganze Reihe von Größen für Longbord Achsen an, die allermeisten Decks vertragen sich jedoch problemlos mit einer der zwei üblichen Standardgrößen. Dazu zählen einerseits die schmalen 150 Millimeter oder die etwas breiteren 180 Millimeter Trucks. Speziell auf Downhill ausgerichtete Setups verwenden oft sogar 200 Millimeter, um die nötige Stabilität zu gewährleisten. Der Großteil der Longboarder ist jedoch mit einer der beiden klassischen Breiten mehr als zufrieden. Die richtige Größe für dich ist abhängig von der Breite deines Decks. Generell gilt: Hat dein Deck 9 Zoll oder mehr, bist du mit 180mm gut bedient, schmalere Cruiser oder Carving Boards kommen auch gut mit 150mm aus.

Der Winkel deiner Baseplate

In welchem Winkel der Kingpin zur Baseplate sitzt, entscheidet maßgeblich, wie sich dein Longboard bei Turns verhält. Ein Winkel von 50 Grad wird dabei oft als goldene Mitte angesehen, denn er macht dein Board reaktiver in Kurven, lässt dich aber gleichzeitig genug Stabilität bewahren, sodass dir auch bei Downhills nicht die Knie schlottern. Niedrigere Winkel geben deinem Board ein deutlich stabileres Fahrverhalten, erhöhen gleichzeitig aber den Radius deiner Turns – Ideal also für gerade Hill Bombs, bei denen Halt das A und O ist. Falls du dir beides offen lassen willst, kannst du dir einfach sogenannte Riser Pads unter die Achsen montieren. Damit bezeichnet man die viereckigen Platikscheiben, die deine Trucks erhöhen und auch den Winkel der Achse zur Baseplate verändern können. Höhere Achsen, zusammen mit einem lockereren Setup geben dir mehr Deck Lean, sprich eine größere Neigung bei Turns.

Welcher Style darf’s sein?

Longboard Achsen bestehen allesamt aus derselben Art von Komponenten. Es gibt jedoch verschiedene Styles, die in verschiedenen Bereichen Anwendung finden.

Standard Kingpin

Die Standard Kingpin Achse ist die klassische Variante, die jeder von Skateboards kennt. Noch bis vor kurzem war sie hauptsächlich in der Skate-Domäne anzutreffen. Mittlerweile hat dieser Style von Achse aber auch seinen Weg ins Longboarding gefunden, und viele Hersteller von Skate Trucks bieten ihre Modelle nun auch in den gängigen Longboard Größen an. Optisch gleicht die Achse dabei traditionellen Skateboard Trucks, und hat den Hanger in der selben innenliegenden Positon montiert. Standard Trucks eignen sich als gute Allrounder für alle die, denen es eher aufs entspannte Herumcruisen ankommt. Tech Liebhabern bieten sie dabei aufgrund ihrer Wendigkeit die benötigte Flexibilität für technisch anspruchsvolle Styles und Slides. Wer auf der Suche nach Achsen ist, mit denen er den ganzen Tag entspannt durch die Stadt fahren kann, aber auch im Park zeigen will, was er so drauf hat, der ist mit Standard Kingpin Trucks gut bedient.

Reverse Kingpin

Reverse Kingpin Achsen gelten traditionell als die erste Wahl für Longboarder. Aufgrund ihres Reverse Kingpin erscheinen sie auf den ersten Blick wie geflippte Standard Trucks. Bei genauerem Hinsehen erkennt man jedoch, dass bei ihnen der Hanger von Haus aus voll und ganz auf dem Kingpin sitzt, wodurch auf ihm beim Fahren die meiste Belastung liegt. Das sorgt für deutlich höhere Stabilität und Sicherheit auf dem Brett, auch bei wagemutigen High Speed Downhills. Bedingt durch die solidere Bauweise sind Reverse Kingpin Trucks nicht so agil und wendig wie die Standard Skateboard Achsen, und eher auf die klassischen Bedürfnisse von Longboardern ausgelegt. Dazu zählen reibungsloser Transport und fester Grip auch bei hohem Tempo. Aus diesem Grund eignen sie sich am besten für Freerider und Hill Bomber, denen es auf ein solides, schnelles Fahrverhalten ankommt. Aufgrund der Art ihrer Konstruktion erzeugen Reverse Kingpin Trucks eine etwas kürzere Wheelbase. Das bedeutet, dass sich der Abstand zwischen den beiden Achsen im Vergleich zu Standard Trucks leicht verringert. Außerdem sitzen sie etwas höher als klassische Achsen, wodurch sie sich weniger gut für Cruiser eignen.

Double Kingpin Achsen

Was für Bogenschützen der Compundbogen ist, ist für Longboarder die Double Kingpin Achse. Diese spezielle Art von Trucks kommt mit einem System aus zwei aufeinander aufbauenden Kingpins mit separaten Bushings. Designt für maximale Kontrolle über Turns, kommen Double Kingpin Trucks dem Gefühl von Surfen auf Asphalt am nähsten. Bedingt durch ihre Bauart eignen sie sich hervorragend für Carving Boards, und alle, die aus ihrem Board die bestmögliche Reaktion in Kurven herausholen wollen.